Ko Lanta nimmt in fast allen Reiseführern über Thailand nur eine Nebenrolle ein. Die Doppelinsel im Süden der Provinz Krabi steht meist im Schatten der bekannten Reiseziele in seiner Umgebung wie den Stränden rund um Ao Nang oder den Phi-Phi-Inseln. Dabei hat Ko Lanta einen riesigen Vorteil: Es ist nicht so überlaufen wie die erwähnten Nachbarn. Trotzdem ist es natürlich längst kein Geheimtipp mehr. Die touristische Infrastruktur ist gut ausgebaut, wie fast überall in Thailand. Wer das einsame, ursprüngliche Südostasien sucht, sollte sein Glück in den Nachbarländern versuchen. Ich habe mich trotzdem in Ko Lanta verliebt und möchte meine Begeisterung mit dir teilen.
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Warum lohnt sich ein Besuch auf Ko Lanta?
Ko Lanta besteht aus zwei Inseln: Lanta Yai („Groß-Lanta“) und Lanta Noi („Klein-Lanta“). Die kleinere Insel ist fast unbewohnt und wird hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Die größere Insel hingegen hat ungefähr 20.000 Einwohner und ist touristisch sehr gut erschlossen. Entlang der Strände an der Westküste gibt es zahlreiche Ferienwohnungen und Hotelanlagen. Warum sich ein Besuch auf Ko Lanta lohnt? Ich habe ein paar Argumente gesammelt:
1. Es gibt tolle Strände, an denen viele Bars liegen und an denen Parties gefeiert werden.
2. Im Süden der Insel gibt es einen wirklich schönen Nationalpark.
3. Die Insel ist gut ausgebaut und du triffst Reisende aus aller Welt.
4. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, Ko Lanta sei überlaufen. Ich habe immer wieder ruhige Ecken gefunden.
5. Es ist die perfekte Insel für eigene Erkundungen mit einem Mietroller!
Anreise nach Ko Lanta
Ich bin mit der Fähre nach Ko Lanta angereist. Der Anbieter Phuket Ferry fährt das Sala Dan Pier auf Lanta Yai von verschiedenen Orten aus an. Unter anderem ab Ao Nang, Koh Phi Phi und von Phuket aus. Die Fahrt ist ein wenig abenteuerlich. Die Boote sind nämlich gerne mal überladen und die Koffer liegen einfach oben an Deck. Ich hatte zwischendruch etwas Angst, dass bei ruppigem Seegang der eine oder andere Koffer über Bord gehen könnte. Die Fahrt von Ao Nang dauert ungefähr 2,5 Stunden, von Phuket doppelt so lang.
Am Sala Dan Pier empfangen dich dann zahlreiche Tuk Tuks und Taxis, deren Fahrer schon auf die ankommenden Gäste warten. Ich habe mich von einer Einheimischen mit ihrem Tuk Tuk zu meinem Hotel fahren lassen. Vorne auf dem Lenker saß ihr kleiner Sohn. Bei größeren Schlaglöchern hatte ich zwischendurch mal Sorge, der Kleine könnte runterfallen, aber er selbst fand wohl alles ganz lustig. So haben wir gemeinsam gelacht und hatten eine gute Zeit.
Auch eine Anreise per Auto ist möglich: Von Krabi-Stadt aus musst du dich in Richtung Süden halten und zum Hua Hin Pier fahren. Von dort aus geht eine Autofähre rüber nach Lanta Noi, die kleinere Insel. Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten. Weiter auf die größere der beiden Inseln kommst du über eine neue Brücke, die erst 2016 eröffnet wurde. Es gibt inzwischen Pläne, Ko Lanta über eine weitere Brücke komplett mit dem Festland zu verbinden. Leider dürfte dies den Touristenstrom weiter erhöhen.
Übernachten auf Ko Lanta
Der Großteil aller Hotelanlagen liegt auf der Westseite von Lanta Yai: Wer auf Party steht, sollte direkt in Sala Dan, dem Hauptort der Insel und an den direkt angrenzenden Stränden bleiben. Vor allem am Phra Ae Beach, auch Long Beach genannt, gibt es viele Hostels, Bars und Clubs, in denen sich das Partyvolk tummelt. Meine Unterkunft, das „Lanta Ilmare Beach Resort“ lag weiter südlich, am Anfang des Klong Nin Strandes. Auch am Klong Nin Beach gibt es eine Reihe von Bars und Restaurants direkt am Strand. Schaue unbedingt mal bei „Rasta Baby“ vorbei. Eine hippiemäßige Musikbar in einer selbst gebauten Bambushütte. Abends kannst du auf der Veranda direkt am Strand sitzen, kaltes Chang Bier trinken und Reggae- und Dancehall-Sounds lauschen – ich fand’s mega.
Grundsätzlich gilt: Je südlicher du fährst, desto ruhiger wird es. Einige der schönsten Unterkünfte liegen zum Beispiel entlang der Kantiang Bay. Der in der Bucht liegende Bakantiang Beach ist meiner Meinung nach der schönste der Insel. Von den wenigen Hotels, die sich dort direkt am Strand befinden, empfehle ich das Baan Lanta Resort. Wer auf Abgeschiedenheit und Abenteuer steht, sollte das Pirates Paradise Resort ganz im Südosten in Erwägung ziehen. Denn das Hotel ist sehr abgelegen inmitten üppiger tropischer Vegetation und liegt direkt am Meer. Etwas für Leute, die mal abschalten wollen.
Mit dem Roller die Insel erkunden
Ich bin auf Ko Lanta zum ersten Mal in meinem Leben Roller gefahren. Und ich habe es geliebt! Klar, es ist zwar ein Klischee: In Südostasien muss man unbedingt mal mit einem Roller über eine tropische Insel gedüst sein. Aber wow, das loht sich auch wirklich. Auf dem Roller nimmt man beispielsweise die Vegetation um einen herum nochmal ganz anders war, vor allem wenn man selbst fährt. Und wenn dann links und rechts der Straße auf einmal neugierige Affen aus dem Urwald kommen oder sich hinter der nächsten Kurve ein spektakulärer Ausblick auf eine Traumbucht eröffnet, dann ist das schon ein ziemlich überragendes Gefühl. Einen Roller und einen obligatorischen Helm bekommst du an fast jedem Hotel. Ich habe für zwei Tage ungefähr 16 Euro bezahlt. Theoretisch brauchst du nicht mal einen Führerschein, mich hat jedenfalls niemand nach meinem gefragt.
Ko Lanta eignet sich perfekt für eigene Rollerabenteuer. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten können damit erreicht werden. Wenn du dir für zwei bis drei Tage einen Roller mietest, kannst du alles Wichtige sehen. Fahre unbedingt zum View Point Restaurant in der Inselmitte. Von hier aus hast du einen fantastischen Blick auf die Ostseite der Insel und kannst im Restaurant einkehren.
Vom View Point ist es nicht mehr weit zur Lanta Old Town. Das alte Fischerdorf ist nett hergerichtet mit Lampions und Lichterketten, die zwischen die alten Holzhäuser entlang der Hauptstraße gespannt sind. Es gibt einige Restaurants und Läden, die selbstgemachte Souvenirs verkaufen. Von der Old Town in Richtung Süden geht es zu einem kleinen Dorf, das von Sea Gypsies bewohnt wird. Die Straße läuft entlang der Küste und immer wieder bieten sich spektakuläre Blicke auf vorgelagerte kleine Inselchen.
Hinter dem Dorf geht es weiter zum bereits erwähnten Sang Kha Ou Resort. Auch wenn du dort nicht übernachten willst, ist es einen Abstecher wert. Die Anlage ist wirklich schön, es gibt einen Wanderwerg zu einem Aussichtspunkt und in der Bar des Hotels kannst du dir eine Abkühlung gönnen. Wenn du von Lanta Old Town in Richtung Norden fährst, kommst du entlang der Ostküste wieder nach Sala Dan. Von hier kannst du rüberfahren nach Lanta Noi und die Einsamkeit der größtenteils unbewohnten, aber auch landschaftlich weniger spektakulären, kleineren Insel genießen.
Mein Höhepunkt: Der Sonnenuntergang am südlichsten Punkt der Insel
Ganz im Süden von Lanta Yai liegt schließlich der Mu Ko Lanta National Park. Du erreichst ihn über die Westseite der Insel – folge einfach immer der Straßen in Richtung Süden. Nachdem der Parkeingang passiert wurde, geht es über eine steil abfallende Straße zu einem Parkplatz. Von hier aus erreicht man einen sehr schönen Sandstrand auf der einen und einen ebenfalls spektakulären Steinstrand auf der anderen Seite des südlichsten Punktes von Ko Lanta. In der Mitte zwischen den beiden Stränden verläuft eine Landzunge an dessen Ende ein alter Leuchtturm thront.
Über den Sandstrand gelangt man auf einen Wanderweg, der einmal quer durch den Regenwald zurück zum Parkeingang führt. Ich bin ganz schön ins Schwitzen gekommen während der Tour, denn es ist unfassbar schwül. Genügend Wasser ist also ein Muss. Zwischendurch raschelt es immer wieder in den Büschen und Bäumen, das hat meinen Puls immer wieder in die Höhe getrieben. Die einzigen Tiere, die ich auf der ungefähr einstündigen Wanderung gesehen habe, waren allerdings Affen.
Das Beste kommt im Mu Ko Lanta National Park zum Abschluss des Tages: Ich bin zum Sonnenuntergang rauf zum Leuchturm gelaufen. Der Blick auf die beiden Buchten in der untergehenden Sonne ist wunderschön. Das war einer der nachhaltigsten und beeindruckendsten Momente meiner ganzen Reise durch Thailand!
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2 Kommentare
Hallo! Können Sie eine größere und zuverlässige Bootsfahrt zu den Inseln empfehlen? Vielen Dank.
Hi Cindy. Wir sind mit dem Anbieter „Phuket Ferry“ angereist, das hat gut funktioniert. Guck mal unter phuketferry.com! Die fahren auch nicht nur ab/bis Phuket, lass dich vom Namen nicht verwirren, wir kamen z.B. aus Krabi…
LG
Marc