Bologna Städtetrip: Fünf Highlights in Italiens Studentenmetropole

by Marc

Italien ist eines meiner Lieblingsreiseländer: Das Essen, die Architektur, das kulturelle Erbe und natürlich das Wetter – alles gute Gründe für einen Trip nach Bella Italia. Insbesondere mag ich die italienischen Städte. Die klassischen Reiseziele sind dabei Rom, Mailand oder Florenz. Doch es gibt noch andere wunderbare Metropolen auf dem Stiefel, die einen Besuch wert sind. Mein absoluter Geheimtipp: Bologna. Wusstest du zum Beispiel, dass sich in der Hauptstadt der Region Emilia Romagna die älteste Universität Europas befindet? Diese ist zudem auch noch die größte ihrer Art in ganz Italien. Dadurch ist Bologna eine junge, vibrierende und urbane Stadt. Und sie hat genau die richtige Größe für einen entspannten Städtetrip über ein langes Wochenende. Ich zeige dir in diesem Post fünf Gründe, warum sich ein Bologna Städtetrip unbedingt lohnt!


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#1 Lass dich durch die Stadt treiben

Das Stadtbild Bolognas ist wunderschön. Das komplette Zentrum fühlt sich wie ein großes Freilichtmuseum an. Durch fast alle Straßen ziehen sich alte Häuser mit Arkaden, unter denen du herbummeln kannst. Du findest viele kleine Boutiquen, Antiquriate und Handwerksläden, die zum Stöbern einladen. Aber natürlich auch die großen Ketten für ausgiebiges Shopping rund um die Einkaufsstraßen Via Rizzoli und . Das beste an einem Bologna Städtetrip: Die Stadt kann bequem zu Fuß erkundet werden. Sie hat die perfekte Größe, um alles ohne öffentliche Verkehrmittel zu erreichen. Du kannst dich einfach treiben lassen – und wirst früher oder später an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeikommen. Oder an anderen Orten und Gebäuden, die einfach wunderschön sind und deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden. Wie zum Beispiel die zahlreichen Kirchen. Was wäre eine italienische Großstadt schließlich ohne eine gefühlt endlose Zahl an riesigen Kirchen?

Haupteinkaufstrasse Bologna
In der Haupteinkaufsstraße kann man wunderbar shoppen.
Straße in Bologna
Aber noch viel schöner sind die kleineren Straßen mit ihren Arkaden.
Kanal in Bologna
Es gibt sogar ein paar kleine Kanäle, die sich durch die Innenstadt ziehen.

#2 Die Zwillingstürme von Bologna besteigen

Im Mittelalter gab es in Bologna zahlreiche freistehende Türme, die zu Verteidigungszwecken gebaut wurden. Und zwar für damalige Verhältnisse richtig beeindruckende Türme von mehr als 50 Metern Höhe. Die meisten von ihnen sind heute zerstört, aber zwei der Türme sind mitten im Stadtzentrum von Bologna erhalten geblieben. „Le Due Torri“ sind heute das Wahrzeichen der Stadt und einer von ihnen, der Torre degli Asinelli, kann bestiegen werden. Die Tickets dafür müssen vorab auf der Homepage der Türme von Bologna gekauft werden.

Die Türme von Bologna
Die beiden Türme lassen sich von Nahem definitiv nur im Hochformat fotografieren!

Aber der Besuch lohnt sich: Durch das schmale Treppenhaus geht es auf alten Holztreppen bis auf die Spitze des Turmes, in luftigen 97 Metern Höhe. Das ist natürlich anstrengend, wird aber mit einem sensationellen Blick auf die Stadt belohnt. Die umliegenden Plätze, Straßen und die vielen Kirchen von oben aus der Vogelperspektive zu sehen, ist ein fantastisches Erlebnis. Für mich der Höhepunkt auf meinem Bologna Städtetrip.

Blick vom Torre degli Asinelli
Vom Torre degli Asinelli sieht selbst der Nachbarturm klein aus.
Bologna Panorama 1
Dafür bietet sich ein atemberaubendes Panorama auf die Stadt.

#3 Einen Cappucino auf der Piazza Maggiore trinken

Unweit der Türme von Bologna liegt die Piazza Maggiore, der große Hauptplatz von Bologna. Hier spielt sich das Leben ab: Gaukler und Straßenmusiker unterhalten die Passanten. Und der Platz ist gesäumt von zahlreichen Prachtbauten. Wie vom Palazzo d’Accursio, dem Sitz der Stadtverwaltung. Oder der wuchtigen Basilika San Petronia, immerhin die fünftgrößte Kirche der Welt. Beide Gebäude können auch besichtigt werden. Im Palazzo d’Accursio gibt es zum Beispiel ein ganz sehenwertes Kunstmuseum.

Blick auf die Piazza Maggiore
Blick auf die Piazza Maggiore aus dem Palast der Stadtverwaltung.
Marc Möllmann in Bologna
Ein bisschen Posing vor dem Palazzo d’Accursio.

Es lohnt sich aber auch, einfach in eines der vielen Straßencafés einzukehren, einen Cappucino zu trinken und dabei die Seele baumeln lassen. Die Seele baumeln lassen kann man auf einem Bologna Städtetrip überhaupt sehr gut.

#4 Das Studentenviertel von Bologna erkunden

Bologna besitzt, wie schon erwähnt, die größte Universität Italiens. Und das merkt man an jeder Straßenecke. Ungefähr 100.000 Studierende sind in Bologna eingeschrieben. Das entspricht fast einem Viertel der circa 390.000 Einwohner der Stadt. Dadurch wirkt Bologna jung und urban. Insbesondere im Studentenviertel rund um die Uni im Nordosten der Innenstadt macht sich das bemerkbar. Mein Tipp: Schnapp dir ein Bier von einem der zahlreichen kleinen Lädchen in dem Viertel und setze dich auf die Piazza Giuseppe Verdi am Opernhaus von Bologna. Hier hängen täglich viele Studenten ab und machen genau das gleiche: Bier trinken, diskutieren und das Leben genießen.

Piazza Giuseppe Verdi
Die Piazza Giuseppe Verdi mit dem Opernhaus am rechten Bildrand. Hier treffen sich die Studenten zum Abhängen und Trinken.

Ganz in der Nähe der Piazza befindet sich eines der interessantesten Museen der Stadt: Der Palazzo Poggi. Die skurille Sammlung gehört zur Uni und zeigt unter anderem eine mit uralten Büchern gefüllte Bibliothek, ausgestopfte Tiere und Fische sowie spooky Plastiken der menschlichen Anatomie. Letztere wurden früher von den Medizinstudenten zu Lernzwecken genutzt. Das Ganze würde sich auch wunderbar als Setting für einen Horrorfilm eignen.

Palazzo Poggi 1
Im Palazzo Poggi gibt es interessante Ausstellungsstücke aus der Geschichte der Universität zu bewundern.
Palazzo Poggi 2
Und zwar in teilweise fast unheimlicher Atmosphäre…

Danach bietet sich ein Bummel durch das Viertel an. Die alten Unigebäude sind beeindruckend. Genauso wie die Street Art, die hier an vielen Ecken zu finden ist. Auch ein paar nette Bars gibt es im Univiertel. Ich empfehle Le Stanze. Der Laden befindet sich in einer alten Kappelle. Wenn du schon immer unter sakralen Deckenmalereien einen Longdrink trinken wolltest: This is your place.

Street Art in Bologna
Das Univiertel ist voll mit sehenswerter Street Art.

#5 Die Küche Bolognas genießen

Was wäre Italien ohne das Essen? Auch auf einem Bologna Städtetrip lässt sich ganz vorzüglich schlemmen – schließlich ist die Stadt die Heimat der Spaghetti Bolognese. Aber nicht nur die berühmte Pasta lässt sich hier genießen. Auch die Mortadella kommt ursprünglich aus Bologna, ebenso wurde die Tortellini in Bologna erfunden. Und dann wären da noch der famose Parma-Schinken und der Parmesankäse, die beide ebenfalls aus der Region stammen. Noch Fragen? Wer sich einmal durchprobieren möchte, sollte unbedingt im Viertel Quadrilatero vorbeischauen, wo es zahlreiche Spezialitätenläden gibt.

Feinkostladen Bologna
Fleischlover’s Paradise: Ein Feinkostladen im Viertel Quadrilatero.
Gebäck in Bologna
Aber auch Süßmäulchen kommen hier auf ihre Kosten!

Wer Geld sparen will, dem empfehle ich einen Besuch in einer Buffet-Bar. Dort kauft man ein Getränk und kann sich dafür so oft man will am Buffet bedienen – sozusagen ein All-You-Can-Eat-Modell. Ein Bier kostet dann zwar gerne mal sechs bis sieben Euro, in Kombination mit dem Essen ist das aber natürlich trotzdem ein Schnäppchen. Ich habe das Spiel einmal mitgemacht, und zwar in der Taberna del Re Vallot in der Via San Vitale. Dort gab es verschiedene Quiches, Schinken, Salami, Antipasti und Salate. Das war uneingeschränkt empfehlenwert.

Taberna del Re Vallot
So sieht das Buffet in der Taberna del Re Vallot aus.

Eine gute Pizza darf während einer Italienreise natürlich auch nicht fehlen. Dafür musst du unbedingt in das Ristorante Il Veliero gehen. Dort habe ich, ohne Übertreibung, eine der leckersten Pizzen meines Lebens gegessen.

Ristorante Il Veliero
Passt kaum auf den Tisch: Die Pizza im Ristorante Il Veliero. Yummy!

Und auch eine der größten: Du bekommst dort üppig belegte Wagenräder, die über den Tischrand hinausragen und das für weniger als zehn Euro. Wirklich der absolute Hammer!

Weitere Infos, Anreise und Unterkunft

Wer sich für einen Bologna Städtetrip interessiert und noch mehr Infos haben will, dem empfehle ich den lesenswerten Guide vom Reise Know How.

Du erreichst die Stadt am einfachsten per Flugzeug. Bologna wird derzeit von Deutschland aus von Eurowings, Lufthansa und Ryanair angeflogen. Unter anderen aus Köln, Berlin und Frankfurt.

Ich habe im sehr ordentlichen Hotel Liberty 1904 übernachtet, das am Rand der Innenstadt liegt und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.


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2 Kommentare

Felix 25. Mai 2021 - 22:58

Hallo Marc,

ich war vor der Corona-Krise in Bologna und war begeistert von der tollen Stadt. Vor allem schön fand ich es, dass man viele Sehenswürdigkeiten optimal per Fuß erreichen konnte. Dein Artikel gefällt mir sehr gut und weckt wieder schöne Erinnerungen.

Lieben Gruß,
Felix

Antworten
Ron 26. Januar 2022 - 16:03

Wunderbare, interessante Stadt !

„Gegen Abend rettete ich mich endlich aus dieser alten, ehrwürdigen, gelehrten Stadt, aus der Volksmenge, die in den gewölbten Lauben, welche man fast durch alle Straßen verbreitet sieht, geschützt vor Sonne und Witterung, hin und her wandeln, gaffen, kaufen und ihre Geschäfte treiben kann. Ich bestieg den Turm und ergötzte mich an der freien Luft. Die Aussicht ist herrlich! …Der hängende Turm ist ein abscheulicher Anblick, und doch höchst wahrscheinlich, daß er mit Fleiß so gebaut worden. Ich erkläre mir diese Torheit folgendermaßen. In den Zeiten der städtischen Unruhen ward jedes große Gebäude zur Festung, aus der jede mächtige Familie einen Turm erhob. Nach und nach wurde dies zu einer Lust- und Ehrensache, jeder wollte auch mit einem Turm prangen, und als zuletzt die graden Türme gar zu alltäglich waren, so baute man einen schiefen. Auch haben Architekt und Besitzer ihren Zweck erreicht, man sieht an den vielen graden schlanken Türmen hin und sucht den krummen. Ich war nachher oben auf demselben. Die Backsteinschichten liegen horizontal. Mit gutem, bindendem Kitt und eisernen Ankern kann man schon tolles Zeug machen…Nun war ich auch in der berühmten wissenschaftlichen Anstalt, das Institut oder die Studien genannt. Das große Gebäude, besonders der innere Hof, sieht ernsthaft genug aus, obgleich nicht von der besten Baukunst. Auf den Treppen und Korridors fehlt es nicht an Stukko- und Freskozierden; alles ist anständig und würdig, und über die mannigfaltigen schönen und wissenswerten Dinge, die hier zusammengebracht worden, erstaunt man billig, doch will es einem Deutschen dabei nicht wohl zumute werden, der eine freiere Studienweise gewohnt ist…“ (Goethe)

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