Meinen ersten Kontakt zu Kampot hatte ich – man mag es kaum glauben – auf einem Weihnachtsmarkt in Köln. Dort gibt es einen Stand, der ausschließlich Pfeffer aus eben dieser Region in Kambodscha verkauft. Bei den Planungen meiner Kambodscha-Reise wurde mir deshalb schnell klar: Kampot darf auf der Route nicht fehlen. Neben besagten Pfefferplantagen haben die kleine Stadt nahe der kambodschanischen Küste und ihr Umland nämlich noch einige weitere Attraktionen zu bieten. Und ich wurde nicht enttäuscht! Ich habe einige aufregende Tage rund um Kampot verbracht. Absoluter Höhepunkt: Eine Tour mit dem Roller durch das ländliche Kambodscha – dahin, wo der Pfeffer wächst. Hier kommt mein Erlebnisbericht von einem super sspannenden Tagesausflug!
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Suchst du eine Unterkunft in Kampot? Dann gibt es bei Booking.com eine große Auswahl an Hotels und Pensionen in allen Preisklassen. Wir haben zum Beispiel im zentral gelegenen und recht stylishen Hotel Five.S gewohnt, das ich sehr weiterempfehlen kann.
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Erster Stop: Die Salzfelder von Kampot
Nach dem Frühstück brechen mein Bruder und ich von unserer Unterkunft, dem tollen Hotel Five S. in Kampot, auf. Die super freundlichen Hotelmitarbeiter haben uns Roller organisiert und wir sind wirklich gespannt, was uns auf dem Weg zu den Pfefferplantagen so alles erwartet. Falls du es dir nicht zutraust, selber zu fahren: Alternativ kann auch überall in Kampot ein Tuk Tuk mitsamt Fahrer für die Tour gemietet werden.Wir verlassen die Stadt zunächst in Richtung Südosten auf der Hauptstraße. Bereits nach einigen Minuten erreichen wir den ersten lohnenswerten Halt: Die Salzfelder von Kampot. Salz und Pfeffer – und beides aus dem gleichen Ort. Ist doch irgendwie witzig, oder?
Am Rand der Salzfelder gibt es eine Art Touristeninformation. Für zwei Dollar kannst du dir dort in einem improvisierten Kino mit Plastikstühlen einen Film über die Salzgewinnung zeigen lassen. Außerdem gibt es einige Gerätschaften zu bewundern, mit denen die Salzbauern ihre Felder bewirtschaften. Obendrauf bekommst du als Andenken noch ein Säckchen Salz aus Kampot – allein dafür lohnen sich somit die zwei Dollar!
Auf in die Pampa: Dörfer, Kühe und Lehmpisten
Einige Kilometer weiter biegen wir von der Hauptstraße ab. Unser Ziel: Der Höhlentempel Phnom Chhngok und danach die Pfefferplantage La Plantation. Der Weg dorthin entpuppt sich als fantastisches Abenteuer. Sobald wir die asphaltierte Hauptstraße verlasssen, wird der Weg zu einer huckeligen Lehmpiste. Wir werden auf unseren Rollern gut durchgeschaukelt. Die Einheimischen hält das aber nicht davon ab, ihre Roller und Tuk Tuks vollbeladen in halsbrecherischem Tempo über die Pisten zu jagen. Wir passieren Reisfelder und kleine Dörfer aus Wellblechhütten. In den Vorgärten weiden Kühe, überall laufen streunende Hunde umher und spielende Kinder kreuzen unseren Weg. Die meisten sind neugierig: Wer sind diese komischen Weißen auf ihren Rollern? Sie winken und rufen laut „hello, hello“.
In vielen Orten stehen kleine Tempel und mit buddhistischen Malereien verzierte Tore, durch die wir hindurchfahren. Es fühlt sich ein bisschen so an, als hätten wir den Planeten verlassen! So etwas habe ich noch nicht erlebt. Was man jedoch nicht verschweigen darf: Kambodscha hat ein Müllproblem. Berge von Plastiktüten und Verpackungen türmen sich teilweise neben den sehr schlichten Hütten. Das scheint hier zwar keinen zu stören, für unsere mitteleuropäischen Verhältnisse ist das aber doch sehr gewöhnungsbedürftig. Krass, wie Menschen in anderen Teilen der Welt mitunter leben. So etwas mit eigenen Augen zu sehen erdet dich!
Mit der Taschenlampe durch den Höhlentempel Phnom Chhngok
Nach ungefähr 45 Minuten Fahrt durch das Hinterland erreichen wir schließlich Phnom Chhngok. Es gibt einen kleinen Parkplatz mit einem Kassenhäuschen, wo ein geringer Eintrittspreis bezahlt werden muss. Direkt am Parkplatz kommen Einheimische auf uns zu und bieten uns eine Führung durch die Höhle an. Ich empfehle dir, ihrem Werben nachzugeben. Die Höhle ist dunkel und die Einheimischen kennen den Weg. Über eine mit Nagas (das ist eine Schlangengottheit im Buddhismus und Hinduismus) verzierte Treppe gelangen wir hinauf in die Höhle. Im großen offenen Höhleneingang steht zuerst ein kleiner Steintempel. Unser Guide, der ziemlich gut englisch spricht, macht Witze über Spinnen und Schlangen im Inneren der Höhle. Haha, finden wir doch sehr witzig. Seinen Lieblingsgag hat er übrigens gleich zwei Mal erzählt und ich will ihn dir auch nicht vorenthalten: Wofür steht wohl die Abkürzung USA? United Snakes of America!
Vom Höhleneingang geht es durch einen engen Spalt ins Innere der Höhle. Hier herrscht totale Dunkelheit, deswegen ist eine Taschenlampe Pflicht. Gespenstisch sieht die Enge Höhle von Innen im Lichtkegel der Lampen aus. Es gibt einige Stellen zu meistern, an denen geklettert oder gerutscht werden muss, am Ende geht es über wackelige Steine durch eine Wasserstelle. Der Guide geht vor und weist einem den Weg. Nach ungefähr einer halben Stunde erreichen wir den Ausgang: Einen weiteren Felsspalt, durch den wir uns nach draußen zwängen. Die Guides haben keinen festen Preis: Gib ihnen nach der Führung fünf oder zehn Dollar, sie werden es dir danken! Die Tour durch Phnom Chhngok macht wirklich Spaß, es lohnt sich.
La Plantation: Nachhaltiger Pfefferanbau in Kampot
Wir haben inzwischen Mittag, die Sonne knallt. Also schnell weiter und den kühlen Fahrtwind genießen. Jetzt geht es endlich zur Pfefferplantage La Plantation. Eine von mehrere Plantagen, die in Kampot besichtigt werden können. La Plantation bietet kostenlose Touren über das Gelände an. Zu Beginn geht es los mit einer Einführung auf der Terrasse des zur Anlage gehörenden Restaurants. Welche Pfeffersorten werden angebaut? Wie läuft der Anbau ab? Wann wird geerntet? Wer arbeitet auf der Plantage? Ich wusste vorher fast nichts über den Anbau von Pfeffer. Nach den Erklärungen dürfen die verschiedenen Pfeffersorten probiert werden.
Und dann geht es endlich raus auf die Plantage. Pfeffer wächst an hohen Sträuchern, die einzelnen Körner befinden sich in Schoten an den Sträuchern. Geerntet wird per Hand. Auch unterwegs wird noch das ein oder andere Mal probiert. Wir kommen bei den Temperaturen und dem scharfen Pfeffer wirklich ganz schön ins Schwitzen.
Die Tour endet im Restaurant, wo wir uns zur Abkühlung dann eine frische Kokosnuss gönnen. Natürlich gibt es auch einen Laden, wo der Pfeffer gekauft werden kann. Mir persönlich schmeckt der rote Pfeffer am Besten und ich decke mich mit einigen Päckchen für Zuhause ein.
Crab Market in Kep
Weil der Magen knurrt, beschließen wir, noch weiter nach Kep zu fahren. Der kleine Ort liegt ungefähr 25 Kilometer südlich von Kampot. Wir bahnen uns über die staubigen Pisten den Weg zurück zur Hauptstraße und von dort weiter nach Kep. Der Ort ist bekannt für seinen Crab Market – und genau den steuern wir auch an. Wir schlendern vorbei an den Fischern, die in großen Körben Krabben fangen und entschließen uns schließlich, gegrillten Tintenfisch und Oktopus zu essen. Dazu gibt es Reis und Chilisauce. Natürlich alles zu einem Spottpreis. Wie bereits auf dem Markt in Phnom Penh, gehört auch hier eine Portion Mut dazu, da der Essensverkauf nicht im Ansatz den heimischen Hygienestandards entspricht. Aber dafür hat es super geschmeckt und wir haben keine Probleme danach. No risk, no fun! Gesättigt treten wir am späten Nachmittag schließlich den Weg zurück nach Kampot an.
Diese Tour empfehle ich jedem, der ein paar Tage in Kampot verbringt. Sie ist informativ, abenteuerlich und actiongeladen. Klingt zwar wie ein Werbeslogan, ist aber mein voller Ernst. Ich hatte jedenfalls einen traumhaften Tag!
Ebenfalls lohnenswert ist von Kampot aus übrigens ein Abstecher in den Bokor Hill Nationalpark, über den ich auch einen Bericht geschrieben habe.
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