Saftig grüne Reisfelder, zwischen denen faszinierend geformte Karstberge in den Himmel aufragen. Und dazu noch ein paar goldene Tempel, deren Spitzen an den Berghängen in der Sonne glitzern. Das ist Südostasien wie aus dem Bilderbuch! Und genau solch eine Traumlandschaft habe ich in Hpa-An im Südosten Myanmars gefunden. Die Stadt am Flussufer des Thanlwin soll angeblich über 400.00 Einwohner zählen, wirkt aber trotzdem wie eine gemütliche Kleinstadt. Es ist der perfekte Ort, um für zwei bis drei Tage auf deiner Myanmar Rundreise die Seele baumeln zu lassen, die leckere einheimische Küche zu genießen und die fantastische Umgebung zu erkunden. Außerdem lernst du in der Stadt authentisches burmesisches Leben kennen, denn Hpa-An ist keine Touristenhochburg und wird von den meisten Myanmar-Besucher*innen links liegen gelassen.
Alles gute Gründe, um Hpa-An auf deiner Myanmar Rundreise einen Besuch abzustatten. In diesem Artikel erzähle ich dir, welche Sehenswürdigkeiten und Höhepunkte ich in Hpa-An besucht habe. Zusätzlich gebe ich Tipps für Unterkünfte, Restaurants sowie die An- und Abreise. Bist du bereit für eine große Portion Südostasien-Fernweh?
Die Stationen meiner Myanmar-Rundreise:
- Yangon (Rangun): Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps
- Geheimtipp Bago: Tempel-Hopping in Myanmars unterschätzter Perle
- Golden Rock: Kulturschock deluxe am myanmarischen Nationalfeiertag
- Hpa-An: Höhlen, Berge und Pagoden im Süden Myanmars
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Hpa-An: Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt
Als ich Hpa-An gegen Mittag erreiche, bin ich von meinen Erlebnissen am Golden Rock noch etwas geschlaucht und lasse es deshalb entspannt angehen. Zuerst steht ein gemütlicher Bummel durch das Stadtzentrum auf dem Programm.
Die Innenstadt von Hpa-An kann zu Fuß innerhalb von zwei bis drei Stunden erkundet werden. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen eine Moschee, ein großer künstlich angelegter See („Kan Thar Yar Lake“) und ein bunter Uhrenturm. Außerdem gibt es natürlich ein paar Pagoden, die schön, aber für myanmarische Verhältnisse nicht spektakulär sind. Gegen Abend eröffnet am Ufer des Thanlwin täglich ein Night Market, auf dem Street Food und andere lokale Waren verkauft werden.
Der Reiz an einem Spaziergang durch Hpa-An liegt darin, das lokale Leben zu beobachten und die authentische Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Zum Beispiel die Schulkinder, die in großen Gruppen vom Unterricht heimkehren. Oder die jungen Erwachsenen, die mit ihren Rollern durch die Stadt knattern. Dann wären da noch die Gläubigen, die auf dem Weg zum Gebet sind. Und natürlich die vielen kleinen Läden, die in schäbigen aber charmanten Häusern untergebracht sind und sich auf die unterschiedlichsten Dinge spezialisiert haben – von Lebensmitteln über Autozubehör bis hin zu Werkzeug und Baumaterial.
Mein Insider-Tipp: Sonnenuntergang auf dem Mount Papu
Am späten Nachmittag mache ich mich auf den Weg zum Flussufer. Unterhalb der Shwe Yin Mhyaw Pagode, dem bedeutendsten Tempel im Ortszentrum von Hpa-An, legen kleine Boote auf die andere Seite des Thanlwin ab.
Dort erreicht man das kleine Dorf Papu, das einen sehr ländlichen Charme versprüht. Ich orientiere mich vom Bootsanleger aus nach rechts und durchquere das Dorf. Am Ortsrand beginnt der Aufstieg auf den Mount Papu (teilweise auch Hpan Pu geschrieben). Das ist ein Geheimtipp, den du nicht verpassen solltest. Man durchquert eine kleine Pagode und bahnt sich bergauf den Weg über einen dicht bewachsenen Trail. Nach ungefähr 30 Minuten Anstieg erreichen wir schließlich ein Plateau, von dem sich ein wunderbarer Blick auf den Thanlwin, Hp-An und das Umland bietet. Der perfekte Spot zum Sonnenuntergang gucken, traumhaft schön!
Es gab früher auf dem Plateau einen kleinen Aussichtsturm aus Bambus und eine Holzleiter, die bis ganz nach oben zum Gipfel des Mount Papu führte. Dieser Artikel auf Journey Era zeigt noch Fotos davon. Leider ist beides inzwischen der Witterung zum Opfer gefallen und man kommt nicht mehr bis zum Gipfel.
Tuk-Tuk-Tour: Die Höhlen und Pagoden in der Umgebung von Hpa-An
Am zweiten Tag in Hpa-An geht es dann raus ins Umland der Stadt. Über unser Hotel haben wir ein Tuk Tuk gebucht, das uns für 30.000 Kyat (das sind ungefähr 20 Euro) den ganzen Tag von morgens um 8 Uhr bis zum Sonnenuntergang zur Verfügung steht. Der Fahrer kennt sich rund um Hpa-An bestens aus und bringt uns zu den schönsten Tempeln und Höhlen der Gegend.
Die Straßen sind allerdings recht holprig, so dass wir auf der harten Rückbank des Tuk Tuks ordentlich durchgeschüttelt werden. Aber naja, das gehört zum Südostasien-Erlebnis auch irgendwie dazu. Ich zeige dir jetzt, was ich auf der Tour alles gesehen habe. Dabei halte ich mich an die Reihenfolge, in der wir die einzelnen Sehenswürdigkeiten besucht haben.
Kaw Ka Thaung-Höhle
Die Karstberge im Umland von Hpa-An sind von Höhlen durchzogen, in vielen davon wurden Gebetsstätten eingerichtet. Der erste Stopp unserer Tour ist die Kaw Ka Thaung-Höhle. Sie besticht durch unzählige Buddhafiguren und bunte Skulpturen im Eingangsbereich. Vor der Höhle gibt es einen schönen Weg mit stehenden goldenen Buddha-Statuen, der zu einem etwas abseits gelegenen kleinen Schrein oberhalb eines Reisfelds führt.
Wir treffen in der Höhle eine burmesische Familie, die unbedingt ein Foto mit uns machen möchte. Unser Anblick sorgt bei ihnen für allgemeine Erheiteurng – ein schönes und witziges Erlebnis. Und ein Zeichen dafür, dass die Gegend noch nicht allzu touristisch geprägt ist!
Saddan-Höhle
Nach einer längeren Fahrt über Schotterstraßen erreichen wir die zweite Höhle, die beeindruckende Saddan Cave. Sie zählt zu den größten Höhlen in Myanmar mit über 800 Metern Länge.
Vor ihrem Eingang thronen riesige Elefantenskulpturen, welche die Besucher*innen empfangen. Das Innere der Saddan Cave ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Im vorderen Bereich, der offen ist und vom Tageslicht erhellt wird, befinden sich einige kleine Pagoden und Schreine sowie ein großer liegender Buddha. Der hintere Bereich ist dagegen finster und schmal. Er wird durch ein paar bunte Lichter notdürftig beleuchtet und von Fledermäusen bevölkert. Eine Taschenlampe schadet hier sicher nicht!
Die Saddan-Höhle kann komplett durchquert werden. Am hinteren Ende liegt ein See, an dessen Ufer Bootsfahrer auf Kundschaft warten. Von hier aus kannst du dich entweder auf dem Wasserweg zurück bringen lassen oder die Höhle erneut zu Fuß durchqueren. Weil bei meinem Besuch im Januar der Wasserstand sehr niedrig ist, entschließen wir uns für den Fußweg. Die Bootstour soll laut Berichten anderer Myanmar-Reisender aber sehr schön sein.
Yae Ta Khon: Swimming Pool und Pagoden-Feld
Unser Fahrer meint, nun sei es Zeit für eine Mittagspause und steuert einen Imbiss im kleinen Dorf Yae Ta Khon an, vor dem bereits ein weiteres Tuk Tuk mit Touristen geparkt hat. Der Laden liegt direkt neben einem natürlichen Swimming Pool samt Wasserfall, in dem sich die Einheimischen eine Abkühlung gönnen.
Oberhalb des Pools befindet sich ein Feld mit dutzenden weißen Mini-Pagoden, die sehr spektakulär am Hang liegen. Ein tolles Fotomotiv und auf jeden Fall einen Abstecher wert!
Lumbini Buddha-Garten
Weiter geht es zum Lumbini-Garten, der am Fuße des Mount Zwegabin liegt, dem vielleicht markantesten Karstberg in der Umgebung von Hpa-An. Hier gibt es auf einer großen, parkänlichen Wiese über 1000 Buddhastatuen zu bewundern, die auf den ersten Blick alle gleich wirken, sich in ihrer Gestik und Mimik aber dennoch unterscheiden.
Der Park kostet eigentlich Eintritt, doch unser Fahrer handelt mit den Aufsehern aus, dass wir gratis ein paar Meter auf die Wiese gehen dürfen, um Fotos zu machen. Das reicht nach meiner Einschätzung auch vollkommen aus, um einen Eindruck vom Lumbini-Garten zu bekommen.
Der Mount Zwegabin kann bestiegen werden. Sein Gipfelkloster ist ein atemberaubender Spot für den Sonnenaufgang. Dafür musst du allerdings mitten in der Nacht aufstehen, denn der Aufstieg dauert knapp zwei Stunden, überwindet 750 Höhenmeter und ist deshalb eine äußerst anstrengende Angelegenheit. Weil wir am Abend unseres dritten Tages in Hpa-An eine lange Nachtbusfahrt vor uns haben, verzichten wir aber auf das Abenteuer. Einen sehr schönen Bericht über den Aufstieg findest du dafür auf Vanessas Blog „Von Hier Bis Dort“.
Kyauk Ka Lat-Pagode
Viele Besucher kommen allein wegen der Kyauk Ka Lat-Pagode nach Hpa-An. Sie ist die mit Abstand am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit der Stadt. Die Pagode wurde auf einem Felsen erbaut, der in der Mitte eines Sees liegt und ist nur über eine lange Holzbrücke erreichbar.
Der Anblick der Pagode ist fast schon skurril: Der Felsen erinnert mich von der Form an einen Hähnchenschenkel, auf dessen Spitze eine kleine goldene Stupa thront. Die Tempelanlage darf betreten werden, natürlich wie immer in Myanmar nur barfuß. Der oberste Bereich des Felsens ist allerdings Gläubigen vorbehalten, auch Fotografieren ist dort nicht erlaubt.
Yathae Pyan-Höhle
Der vorletzte Stopp der Tour ist die Yathae Pyan-Höhle. Ihr Eingang liegt erhöht in der Öffnung eines großen Karstfelsens. Von den Treppen aus bietet sich ein schöner Ausblick in Richtung Hpa-An und Mount Zwegabin. Die Höhle ist ähnlich aufgebaut wie die Saddan Cave: Es gibt einen Vorderbereich mit buddhistischen Bauten und einen Durchgang zum hinteren Ausgang der Höhle. Bei meinem Besuch ist der hintere Bereich der Höhle stockdunkel, es gibt keinerlei Beleuchtung.
Die Durchquerung der Yathae Pyan-Höhle fühlt sich deswegen ein bisschen unheimlich an. Am Hinterausgang werden wir für die Strapazen allerdings reichlich belohnt. Ein Steg führt oberhalb eines großen Reisfeldes zu einer Aussichtsplattform, von der wir einen tollen Blick auf die traumhafte Landschaft haben.
Nicht verpassen: Das abendliche Spektakel an der Bat Cave
Der Abschluss unserer Tuk Tuk-Tour durch die Umgebung von Hpa-An ist ein ganz besonderes Erlebnis, deswegen gehe ich jetzt in einem separaten Abschnitt darauf ein. Die Linno Cave wird im Volksmund von allen Leuten nur Bat Cave genannt, denn hier leben MILLIONEN von Fledermäusen.
Jeden Tag zur Dämmerung, meist zwischen 17.30 und 18 Uhr, kommen sie in Scharen aus einem Felsspalt am Höhleneingang geflogen und strömen begleitet von Trommellauten von Einheimischen hinaus in die anbrechende Nacht. Die Bat Cave darf nicht betreten werden aufgrund des giftigen Guanos der Fledermäuse. Zugegeben, es riecht auch etwas streng rund um die Höhle. Aber die Beobachtung der spektakulären Formationen, in denen die unfassbaren Massen an Tieren minutenlang aus der Höhle hinausfliegen, ist eine außergewöhnliches Erfahrung. Für mich ein Muss in Hpa-An, ich hatte Gänsehaut. Falls die Zeit knapp wird, würde ich zu Gunsten der Bat Cave einen andere Stopp der Tour überspringen!
Der beste Platz, um die Fledermäuse zu beobachten, ist an der kleinen Stupa, die etwas oberhalb der Felsspalte liegt, aus der die Tiere hinausfliegen. Über eine Stahlleiter führt der Weg noch weiter zu einem höhergelegenen Aussichtspunkt, von dem man einen tollen Blick auf den Thanlwin hat, jedoch den Höhleneingang nicht mehr sehen kann.
Für Genießer: Die besten Restaurants in Hpa-An
Nach den anstrengenden Unternehmungen kannst du in Hpa-An richtig gut essen. Hier kommt ein Überblick über meine Lieblingsrestaurants.
Veranda – Youth Community Café: Ein nettes Café, das neben Kaffee und Süßspeisen auch herzhafte Gerichte anbietet. Hier arbeiten junge Leute aus der Region, die im Service ausgebildet werden. Man kann außerdem sehr schön im Garten des Cafés sitzen!
San Ma Tau: Das an der Main Road gelegene Restaurant ist bei Einheimischen eine Institution. Du wählst aus großen Töpfen im Eingangsbereich deine Hauptspeisen aus. Diese werden dir dann zusammen mit Reis, Rohkost und verschiedenen Beilagen in kleinen Silbergefäßen am Platz serviert. Manches davon schmeckt vorzüglich, manches für unseren Gaumen eher merkwürdig. Aber es ist ein Erlebnis!
Wadee Restaurant: Unweit des Flussufers gelegen, ist dieses Restaurant vor allem bei Touristen beliebt. Ein guter Ort, um die wenigen anderen Besucher von Hpa-An kennenzulernen, sich vielleicht etwas über Reiseerfahrungen auszutauschen und dabei leckeres asiatisches Essen zu genießen.
Lucky 1: Das Restaurant ist zwar ziemlich schlicht, aber es gibt gutes Essen und gezapftes Bier, eine Seltenheit in Myanmar. Das zieht Einheimische und Touris gleichermaßen an. Cheers!
Übernachten in Hpa-An: Meine Hoteltipps
Die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten in Hpa-An ist begrenzt. Ich habe mich deshalb für das Golden Palace Hotel entschieden. Einfach, aber einigermaßen sauber und sehr zentral gelegen. Für 2-3 Nächte war es absolut in Ordnung.
Unter Backpackern ist das Thanlwin Pyar Guest House beliebt, das auch für seine Touren in die Umgbeung bekannt ist. Sehr günstig, aber auch sehr basic!
Wer etwas mehr Komfort und Style sucht, ist im Little Hp-An gut aufgehoben. Es befindet sich mitten im Ortstkern und ist hip eingerichtet, da kannst du nicht viel falsch machen.
Hpa-An: An- und Abreise
Ich bin vom Golden Rock aus per Taxi nach Hpa-An gereist. Von Kinpun am Fuße des goldenen Felsens dauerte die Fahrt ungefähr zwei Stunden und hat um die 50 Euro gekostet.
Alternativ kannst du natürlich auch sehr viel günstiger per Bus anreisen, zum Beispiel aus Yangon, Bago oder Mawlamyine, der nächsten größeren Stadt südlich von Hpa-An. Von Yangon musst du mit ungefähr sechs Stunden Fahrzeit rechnen und von Mawlamyine etwa mit 90 Minuten.
Von Hpa-An bin ich dann per Nachtbus nach Norden weitergereist mit einer Verbindung, die über Kalaw zum Inle Lake führt. Die anstrengende Fahrt dauert auf den schlechten myanmarischen Straßen ungefähr 12 Stunden und die Busse sind extrem klimatisiert, also unbedingt einen dicken Pullover anziehen! Du kannst Fahrkarten für Busfahrten vorab online kaufen auf MyanmarBusTicket.
Es gibt übrigens keinen Flughafen in der Umgebung von Hpa-An.
Die Stationen meiner Myanmar-Rundreise:
- Yangon (Rangun): Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps
- Geheimtipp Bago: Tempel-Hopping in Myanmars unterschätzter Perle
- Golden Rock: Kulturschock deluxe am myanmarischen Nationalfeiertag
- Hpa-An: Höhlen, Berge und Pagoden im Süden Myanmars
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Die besten Myanmar Reiseführer für unterwegs:
Ausführliche Tipps für die Organisation deiner Myanmar Rundreise findest du im sehr gut recherchierten Stefan Loose Reiseführer.
Die besten Beschreibungen der Sehenswürdigkeitne mit vielen Bildern und Illustrationen bietet der Vis-A-Vis Reiseführer von DK.
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