Hong Kong besitzt eines der besten öffentlichen Nahverkehrsnetze der Welt. Jeden Tag sind hier mehrere Millionen Menschen mit den „Öffis“ unterwegs. Bus und Bahn sind deshalb die besten Optionen, Hong Kong auf einem Städtetrip zu erkunden. Fast alle Winkel der Stadt sind erschlossen und das System funktioniert reibungslos. Vor allem die U-Bahn, die hier MTR (Mass Transit Railway) heißt, hat uns fasziniert: Riesige unteriridische Bahnhöfe, wuselige Menschenmassen und Abfahrten im 3-Minuten-Takt – und trotzdem läuft alles wie am Schnürchen. Da können die Kölner-Verkehrs-Betriebe bei uns Zuhause nicht mithalten.
Der unverzichtbare Helfer beim Bahn- und Busfahren in Hong Kong ist die Octopus Card: Eine Chipkarte, mit der du die öffentlichen Verkehrsmittel bargeldlos nutzen kannst, ohne dir Gedanken über die richtigen Preisstufen und andere nervige Dinge machen zu müssen. Einfach Aufladen und losfahren. Warum gibt es so etwas eigentlich nicht in Deutschland? Sogar Boot fahren ist mit der Karte möglich! Wie genau die Octopus Card funktioniert, wo du sie erwerben kannst und wofür sie gültig ist, erfährst du in diesem Blogeintrag.
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Inhalte dieses Artikels
Wo kann die Octopus Card gekauft werden?
Die Octopus Card ist in jeder MTR-Station erhältlich. Dort gibt es Service-Schalter, an denen du sie käuflich erwerben kannst. Ebenfalls verkaufen die meisten 7-Eleven- und K-Mart-Stores die Octopus Card. Mein Tipp: Besorge dir die Karte direkt am Flughafen, an dem Schalter, wo du auch die Tickets für den Airport Express bekommst.
Achtung: Den Airport Express kannst du allerdings nicht mit der Octopus Card bezahlen.
Die Karte kostet ein paar Hong-Kong-Dollar Pfand. Bei Abreise kannst du sie zurückgeben an den Service-Schaltern und bekommst dein Geld zurück, genauso wie nicht genutztes Guthaben.
Insgesamt ist der öffentliche Nahverkehr in Hong Kong übrigens vergleichsweise günstig. Und was ich fair finde: Der Fahrpreis ist dynamisch und passt sich der Streckenlänge an. Kurze Fahrten bekommst du schon ab ein paar Cent, weite MTR-Fahrten kosten umgerechnet bis zu 3 Euro. Das sind dann aber auch wirklich lange Strecken mit mehreren Umstiegen, bei denen du bis zu einer Stunde unterwegs bist.
Nutzung der Octopus Card
In den MTR-Stationen gibt es Schleusen, an denen du deine Octopus Card zum Lesen in einen kleinen Schlitz stecken und dann den Gleisbereich durch ein Drehkreuz betreten kannst. Auch beim Aussteigen musst du diese Schleusen durchqueren, hier wird dir dann der Fahrpreis von deiner Karte abgezogen. An den Schleusen kannst du auch immer sehen, wie viel Guthaben noch auf der Karte ist. Praktischerweise darfst du sie ins Minus „überziehen“ und dann vor Antritt der nächsten Fahrt wieder aufladen. Das hat mir extrem gut gefallen, weil ich mich nie vor Antritt einer Fahrt mit der Frage stressen musste, ob ich noch genug Guthaben habe.
In Bussen läuft das Prozedere etwas anders ab: Hier musst du die Octopus Card beim Einsteigen über ein entsprechendes Terminal swipen. Es gibt einen Festpreis, der von der Haltestelle abhängt, an der du zusteigst.
Bei Fahrten mit den doppelstöckigen Trams namens „Ding Ding“, die auf Hong Kong Island unterwegs sind, läuft es genau umgekehrt. Auch hier gibt es einen Festpreis, allerdings unabhängig von der Länge der Fahrtstrecke. Es kostet immer den gleichen Betrag und deshalb wird hier die Octopus Card beim Aussteigen geswiped.
Was ich absolut fantastisch finde: Auch die Star Ferry, die kleinen Linienboote, die zwischen Hong Kong Island und Kowloon verkehren, können mit der Octopus Card zu einem Festpreis genutzt werden. Für umgerechnet 40-50 Cent bekommst du eine spektakuläre Bootsfahrt geboten.
Auch viele Taxis akzeptieren inzwischen die Zahlung per Octopus.
Aufladen der Octopus Card
An jeder MTR-Station gibt es Automaten, an denen die Octopus Card mit Bargeld oder per Kreditkarte aufgeladen werden kann. Auch an den Service-Schaltern in den Bahnhöfen ist ein Aufladen möglich. Außerhalb der Bahnstationen bieten viele Ladenketten wie 7 Eleven, K Mart, Wellcome oder sogar McDonald’s den Service, neues Guthaben auf die Karte zu laden. Wichtig zu beachten ist, dass an Bushaltestellen und Tramstationen keine Add-Value-Möglichkeit besteht. Dafür kann beim Fahrer bar bezahlt werden. Allerdings nur passend, denn es gibt kein Wechselgeld zurück.
Wo gilt die Octopus Card noch?
Die Octopus Card ist in Hong Kong ein täglicher Begleiter und wird von 99 Prozent der Bevölkerung genutzt. Nicht nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch in vielen Geschäften und Restaurants wird die Karte als bargeldloses Zahlungsmittel akzeptiert.
Und wofür gilt die Octopus Card nicht?
Tatsächlich gibt es ein paar Ausnahmefälle, bei denen die Karte nicht akzeptiert wird. Dazu gehören die kleinen Minibusse, die wie Sammeltaxis ohne festen Zeitplan in entlegenere Gebiete verkehren. Wir haben einen solchen Bus auf dem Rückweg unserer Wanderung vom Dragon’s Back Trail genutzt und mussten bar bezahlen. Auch für eher touristische Verkehrsmittel wie die Seilbahn Ngong Ping 360 und die Tram auf den Victoria Peak kannst du die Octopus Card leider nicht nutzen. Und, wie eingangs erwähnt, aber besonders wichtig: Für den Airport Express, den du auf jeden Fall nutzen wirst, um vom Flughafen in die Stadt zu kommen, ist die Octopus Card nicht gültig und du musst ein separates Ticket kaufen.
Ich hatte viel Spaß mit dem reibungslos funktionierenden Nahverkehr in Hong Kong. Obwohl in der Stadt viel mehr los ist, läuft die Nutzung der Verkehrsmittel deutlich stressfreier ab als bei uns in Deutschland. Und dank der Octopus Card ist Bus- und Bahnfahren super einfach, weil ich jederzeit (fast) überall einsteigen konnte ohne mir vorher Gedanken machen zu müssen über Ticketpreisstufen und andere nervige Dinge.
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